Quadrant4

Schule ändern

Organisationsentwicklung

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Organisationsentwicklung
Inhalt:
  1. Problemaufriss
  2. Auf dem Weg - ein Beispiel
  3. Ausgewählte Methoden der Organisationsentwicklung

1. Problemaufriss

Im Vergleich zur Unterrichtsentwicklung, die kurz- und mittelfristig angelegt ist, ist die Organisationsentwicklung abstrakter und wird deshalb generell auch als mühsamer empfunden, da nicht so schnell direkt im Unterricht umsetzbare Ergebnisse entstehen. Elmar Phillip empfiehlt deshalb auch in eine Organsisationsentwicklung, die mindestens einen Zeithorizont von 3 Jahren hat, auch kurzfristige, unterrichtsverändernde Projekte einzuplanen (E. Philipp, a.a.O. S.27).

Definition: Organisationsentwicklung

Organisationsentwicklung definiert sich als Verfahren zur Veränderung der Schule als soziales System. OE wird verstanden als langfristig angelegter organisationsumfassender Entwicklungs- und Veränderungsprozess, der auf dem Lernen aller betroffener durch direkte Mitwirkung und praktische Erfahrung an Problemlösungs- und Erneuerungsprozessen beruht.

Die Veränderung besteht:

  • in der Entwicklung neuer Strukturen,
  • neuer Funktionsverteilungen,
  • neuer Aufgabenbereiche,
  • kooperativer Führungsstile und - techniken.
  • in der Verstärkung der Mitwirkung von Eltern und Schülern und
  • in der Öffnung der Schule in ihr Umfeld.

Notwendige Bedingung für diese Veränderung ist die Bereitschaft Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Effizienzkontrolle durchzuführen. Dazu zählen:

  • Fremd- und Selbstevaluation;
  • die Einrichtung einer Steuergruppe für schulische Entwicklungsabläufe,
  • die Entwicklung von Corporate Identity (CI als Schaffung schulischer Zusammgehörigkeit und Identität) und
  • einer Feedback - Kultur und
  • die Weiterentwicklung der Organisation des Schulbetriebs.

nach: www.leu.bw.schule.de/sep/info.php
vom 14.04.2002

 

 

KonfliktweertequadratWenn sie sich vorstellen, dass zur Veränderung einer Organisation - nennen wir mal, um die Situation zu verdeutlichen das Schlagwort: "Von der Belehrungsanstalt zur lernenden Organisation" viele herkömmlichen Routinen in Frage zu stellen sind, kann dies Angst und/ oder abwartendes Verhalten hervorrufen.

Wenn dann auch noch die Schulleitung stark fordernd und ungeduldig auftritt, sind Widerstände vorprogrammiert.

Eine "Abstimmung mit den Füßen" erfolgt dann des öfteren, "junge und anpassungsfähige - aber vielleicht auch unerfahrene - Lehrkräfte" tragen dann die Neuorganisation.

Zur Organisation der Schule gehören in systemischer Sicht alle am Schulleben beteiligten (Lehrer, Schulleitung, Schüler, Eltern, Hausmeister, Sekretärinnen, Experten).

 

Die Randbedingungen ökonomischer, kultureller und juristischer Art sind bei Entwicklungsabsichten gleichfalls mit ins Kalkül zu ziehen.

Auf der Folie Konfliktwertequadrat sind idealtypische Verhaltensweisen beim Organisationsentwicklungsprozess aufgezeigt: Die Erwartungshaltung einer "dynamische Schulleitung" trifft auf die "nüchterne Einstellung eines Kollegiums, dass sich vielleicht bereits schon durch das allgemeine Reformtempo beeinträchtigt fühlt. Wenn es dem Steuerungsteam nicht gelingt, beide Standpunkte abzubilden, verhärten sich die Fronten gegenüber dem Kollegium: "Mit denen ist gar nichts zu machen!" bzw. gegenüber der Schulleitung: "Die überfordert uns. Wo bleibt die Wertschätzung der bis jetzt vollbrachten guten Arbeit?"

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2. Auf dem Weg - ein Beispiel

Organisationsentwicklung geschieht immer dort, wo bestehende Verhältnisse

  1. kritisch analysiert ("Ist- Analyse") und
  2. Zielvorstellungen entwickelt werden. ("Soll-Analyse")
  3. Der Weg von Ist nach Soll wird rational diskutiert.
  4. Dabei wird die Verwirklichung der Ziele planmäßig verfolgt und
  5. ihre Erreichung bzw. der Prozess der Zielerreichung evaluiert.
  6. Eine Dokumentation des Prozesses ist unerläßlich.

Wenn wir jetzt einmal davon ausgehen, dass eine Schule gezielt Organisationsentwicklung betreiben will, könnten sie z.B. festgestellt haben, dass durch Teamentwicklung sich die Schule am nachhaltigsten verändern würde.
Zu diesem Zwecke bilden sie Klassenstufenteams, :

  1. die von der Schulleitung Freiheiten zur Ausarbeitung eines Konzeptes erhalten d.h. die Schulleitung ein Teil ihrer Verantwortung an die Kollegen überträgt.
  2. die Teams können auch davon ausgehen, dass sie ihre erarbeiteten Vorstellungen nach kritischer Diskussion auch umsetzen dürfen, wenn sie dabei die Verantwortung für Einhaltung der Rahmenbedingungen tragen.

Als Hilfe erweist sich folgendes Raster

Leitfragen im Entwicklungsprozess
Zielklärung:
Was ist unsere Aufgabe ?
 
Welche Aufgabe gehen wir gemeinsam an?  

Rollen:

Welche Aufgaben übernimmt jedes Teammitglied?

 
Verhalten:
Wer?
macht Was?
bis Wann?

 

Der Zyklus der OE fasst die wichtigsten Schritte zusammen:

Handlung

werte

Die Folie "Organisation und Person" verdeutlicht die Zusammenhänge noch einmal.

Auf der einen Seite (Aufforderungscharakter) bietet die Aufgabe eines Stufenteams die Möglichkeiten eigene Vorstellungen zu verwirklichen. Durch die gewährte Freiheit kann es gelingen, dass sich das Team tatsächlich als für das eigene Handeln verantwortlich fühlt und damit eine größere Berufszufriedenheit ermöglicht wird.

Auf der anderen Seite stoßen die Forderungen des einen Teams auf die der anderen.
Absprachen werden notwendig (z.B. Belegung von Fachräumen, Stundenplanproblematik, Fahrschüler, ...). Veränderungen des Ursprungskonzepts sind unausweichlich.

Wenn nun nach vielen Diskussionen für die ganze Schule ein gültiges Konzept vereinbart wurde, liegt es an der einzelnen Lehrkraft, ob sie sich an die Vereinbarungen hält oder eben auch nicht.

Evaluationsmaßnahmen werden notwendig die:

  1. überprüfen, ob die Vereinbarungen überhaupt umgesetzt wurden und
  2. ob die Planung sich bewährt. D.h. Welche Teile der Planung haben sich nach einem Durchlauf bewährt und welche Teile müssen für einen neuen Durchgang revidiert werden?

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3. Ausgewählte Methoden der Organisationsentwicklung

3.1 Die Softanalyse

softanalyse

Die Softanalyse ist ein Verfahren, dass sich gut zur Erfassung von Stärken und Schwächen in einer Organistation eignet.

Vom Ablauf her ist es wichtig, dass von der persönlichen Auseinandersetzung, über Partnerarbeit, Gruppenarbeit bis Plenum, die Aussagen immer stärker anonymisiert werden.

Phase 1: Einzelarbeit (ca. 15 - 20 Minuten)

1: Satisfactions

Jeder einzelne überlegt sich, welche Dinge in der Gegenwart an der Schule, in der KLasse, ... gut laufen. Dies kann sich nur sachlich auf die Schule,... beziehen. Manchmal ist es auch hilfreich, wenn persönliche Dinge mit aufgeschrieben werden.

2. Faults

In diesen Quadranten kommen alle die Dinge, die einem zur Zeit stören. Von denen man denkt, dass sie ungünstig laufen.
Wiederum sind auch hier individuelle Bedenken, emotionale Klärungen möglich.

3. Threads

Jetzt wird der Zeithorizont gewechselt. Alle denkbaren, in der Zukunft möglichen Belastungen die Schule betreffend, aber auch die persönlichen Umstände berücksichtigt werden aufgeführt.

4. Opportunities

Da Veränderungen aber auch Chancen beinhaltet, schließt Phase 1 mit der Auflistung möglicher Gewinne ab.

 

Phase 2: Anonymisierung durch die Methode der wachsenden Gruppe

a. Mit einem Partner/ einer Partnerin des Vertrauens werden einzelne Punkte besprochen und bei Mißverständnissen geklärt. Dann entscheidet sich die Kleingruppe auf z.B. die 5 wichtigsten Elemente.

b. Mit dem Konsenspapier wird eine 4- Gruppe( usw. gebildet) und wiederum die z.B. 5 wichtigsten Punkte vereinbart.

c. ...

Phase 3:

Das Konsenspapier wird im Plenum bewertet ( z.B. mit einer Punkteabfrage). Für die Schulentwicklung ergibt sich dann ein Schwerpunkt, der in Angriff genommen werden kann.

 

3.2 Was ist eine gute Schule n. Phillips

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Literatur

Baumgartner;I.; Häfele, W.; Schwarz, M. &. Sohm, K. (1998): OE - Prozesse: Die Prinzipien systemischer Organisationsentwicklung. Ein Handbuch für Beratende, Gestaltende, Betroffene, Neugierige und OE-Entdeckende. Haupt
Philipp,E. (4. Auflage;1996): Gute Schule verwirklichen - Ein Arbeitsbuch mit Methoden, Übungen und Beispielen der Organisationsentwicklung. Beltz

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